Frauen am Verhandlungstisch
Frauensolidarität in Europa
Eva-Maria Holzleitner nahm erstmals in ihrer Funktion als österreichische Frauenministerin an der informellen Tagung der Gleichstellungsministerinnen (EPSCO) in Warschau vergangene Woche in Warschau teil. Den Vorsitz des Treffens führte Katarzyna Kotula, polnische Ministerin für Gleichstellung. Die Ministerinnen erörterten Schlüsselfragen zur Gleichstellung der Geschlechter im Zusammenhang mit einer modernen digitalen Gesellschaft, mit besonderem Schwerpunkt auf den Auswirkungen der künstlichen Intelligenz auf Vorurteile und Stereotypen. Außerdem wurde die Bedeutung von Antidiskriminierungsmaßnahmen und die Einbeziehung von Männern und Burschen als Verbündete, aber auch als Nutznießer von Gleichstellungsmaßnahmen hervorgehoben.
Mehr Frauen in Aufsichtsräten
SPÖ-Frauensprecherin Sabine Schatz begrüßt die Anhebung der Frauenquote in staatsnahen Aufsichtsräten auf 50 Prozent als wichtigen Erfolg für die Gleichstellung: “Diese Entscheidung ist das Ergebnis jahrelanger frauenpolitischer Arbeit und ein Beweis dafür, dass verbindliche Quoten wirken. Frauen gehören in diese Gremien – nicht als Ausnahme, sondern als Selbstverständlichkeit.” Der Bund geht hier mit gutem Beispiel voran. Laut “Frauen.Management.Report 2025” der Arbeiterkammer sind in den 200 umsatzstärksten Unternehmen Österreichs von insgesamt 610 Geschäftsführungspositionen nur 84 mit Frauen besetzt – das entspricht einem Anteil von 13,8 Prozent. EU-Richtlinien wie “Women on Boards” zeigen, wie wichtig gezielte Maßnahmen sind, um die Sichtbarkeit und Vertretung von Frauen in wirtschaftlichen Entscheidungspositionen zu stärken. Gleichstellung ist kein Selbstläufer – sie braucht klare gesetzliche Vorgaben und konsequente Umsetzung. Gemeinsam mit Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner werden wir SPÖ Frauen weiterhin dafür kämpfen, dass Frauen in allen Bereichen die gleichen Chancen erhalten.
Und täglich grüßt das Murmeltier – Wehrpflicht für Frauen
“Die Frauen kriegen die Kinder, pflegen die Eltern, sie machen den Haushalt und gehen arbeiten. Und jetzt die Wehrpflicht auch noch. Nein!”, so kommentierte eine Frau eine Interviewanfrage in der ZIB2 in Sachen Wehrpflicht für Frauen. Wir SPÖ Frauen sehen es genauso. Nein zur Wehrpflicht für Frauen. Nicht, solange die faktische Gleichstellung von Frauen noch in so weiter Ferne liegt, der Gender-Pay-Gap nicht geschlossen und die Altersarmut bei Frauen nicht überwunden wurde. “Eine Wehrpflicht der Frauen würde keine Gleichstellung bedeuten, sondern das Gegenteil: eine Verschärfung der bestehenden Ungleichheit”, erklärt Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner. Frauen leisten noch immer den Großteil der unbezahlten Care Arbeit und Karenzzeiten führen zu Lücken in den Lebensläufen – mit langfristigen Folgen für Karrieren und Einkommen.
Bub als Norm prägt Weltbild von Kindern
Sprache beeinflusst die Wahrnehmung – und wie Eltern sprechen, prägt das Weltbild ihrer Kinder. Eine Studie aus den USA ergab nun, dass Erwachsene dazu neigen, Männer (mehr als Frauen) als Standardpersonen zu betrachten, was in der Praxis zahlreiche Auswirkungen auf die Gleichstellung der Geschlechter hat. Sie sagen also öfter “Kind”, wenn sie einen Buben meinen, während sie bei Mädchen die Bezeichnung “Mädchen” verwenden. Schon in der frühen Kindheit werde so ein männerzentriertes Weltbild vermittelt, schlussfolgert das Forschungsteam. ORF.at hat die Studie in verständlichen Worten zusammengefasst.
Ein Abend in Island
Es war ein inspirierender feministischer Kinoabend mit Eva-Maria Holzleitner, Bundesfrauenvorsitzende und Frauenministerin und Marina Hanke, Wiener Frauenvorsitzende und Gemeinderätin am 14. April im Wiener Filmcasino. Mehr als 200 Frauen sind unserer Einladung zum gemeinsamen Filmabend mit EIN TAG OHNE FRAUEN gefolgt. Der Film erschien 50 Jahre nach dem isländischen Frauenstreik 1975, 90 Prozent der isländischen Frauen legten damals ihre Arbeit nieder. Sie brachten damit für einen Tag ihr Land zum Stillstand und katapultierten Island zum “besten Ort der Welt, um eine Frau zu sein”. Was können wir von Island lernen? Das Private ist immer politisch und statt jede für sich braucht es ein solidarisches WIR! Alle Fotos vom Kinoabend könnt ihr in unserem Flickr-Album sehen.
Eine Vergessene – Maria Lazar
Maria Lazar (1895–1948) stammte aus einer assimilierten Wiener jüdischen Familie, 1920 veröffentlichte sie ihren ersten Roman “Die Vergiftung”. Auch als Theaterautorin machte sie sich einen Namen. Ab 1922 schrieb sie für die Wiener Tageszeitung “Der Tag” sowie für andere sozialdemokratisch ausgerichtete Blätter. Da sie im zunehmend faschistisch ausgerichteten Österreich keine Zukunft mehr für sich sah, ging sie im Juni 1933, zusammen mit Helene Weigel und Bertolt Brecht, nach Dänemark ins Exil. Ihr noch in Wien entstandener Roman “Leben verboten”! erschien 1934 in gekürzter Form in England. Im deutschsprachigen Literaturbetrieb wurde sie erst seit wenigen Jahren wiederentdeckt.
Francesca Woodman
Die ALBERTINA präsentiert die erste Museumsausstellung der amerikanisch-italienischen Künstlerin Francesca Woodman in Österreich mit den Werken der SAMMLUNG VERBUND. Insgesamt sind rund 100 Fotografien zu sehen. Francesca Woodman (1958-1981) kreierte ihr Oeuvre in einer 9-jährigen Schaffensphase von 1973 bis 1981. Ihr Werk ist von einer leidenschaftlichen Selbstinszenierung sowie von der kreativen Positionierung des weiblichen Körpers im Raum gekennzeichnet. Die meisten Fotografien haben ein kleines, quadratisches Format, sind schwarz-weiß und wurden mit einer Mittelformatkamera aufgenommen. Die Künstlerin setzt ihren Körper, wie viele Künstlerinnen der Feministischen Avantgarde, oft nackt und auf überraschend unkonventionelle Art und Weise wie ein Werkzeug ein. Bis 6. Juli 2025 in der ALBERTINA zu sehen.
Quelle: SPÖ Frauen