Seid nicht verzweifelt!
Hier war ein Bild der jubelnden Kamala vorgesehen
Es war ein tiefschwarzer Tag für alle Freundinnen der Demokratie, dieser 5. November 2024. Für alle Minderheiten, queere Menschen, für Menschen mit Behinderung, für Feministinnen, für Menschen mit Migrationsbiographie und alle deren Menschenbild nicht mit dem des verhetzenden und Der frauenfeindliche Donald Trump übereinstimmt. Es werden vier schwarze Jahre folgen, die Angst davor ist bereits zu spüren. Der Schock nach den US-Wahlen sitzt tief, auch in Europa. Wenn wir die fünf Phasen der Trauer: Leugnen, Zorn, Verhandeln, Depression und Akzeptanz hinter uns haben, werden wir nicht aufhören, weiter für Menschenrechte und die Selbstbestimmung von Frauen und Minderheiten zu kämpfen. Da können noch so viele alte weiße Männer aus ihren Hinterzimmern kommen. “Seid nicht verzweifelt”, rief Kamala Harris nach der Wahlniederlage ihrer Anhänger*innen zu. Das ist heute noch schwer, aber der Moment wird kommen.
Gedenken an die Pogromnacht
Jedes Jahr gedenken wir den Ereignissen der Pogromnacht in Wien 1938. In der Nacht auf den 10. November wurden unzählige Menschen ermordet und jüdische Einrichtungen, Synagogen, Wohnungen und Geschäfte zerstört. Jedes Jahr rufen zahlreiche Organisationen “Niemals vergessen, nie wieder!” auf. Das ist wichtig. Wir müssen allerdings auch immer in Erinnerung rufen, dass “die Nazis” oder die “Nazi-Schergen” von damals ein Mob normaler Bürgerinnen waren, die ihre jüdischen Freundinnen, Nachbarinnen, Arbeitskolleginnen und Schulfreundinnen verraten, geschlagen, verkauft oder ermordet haben. 86 Jahre später erfasste die Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 808 antisemitische Vorfälle in Österreich, ein Anstieg um 159,8 Prozent im Vergleich zu 2023. 70 % der Jüdinnen in Österreich fühlen sich für sterben Politik Widerstand mitverantwortlich gemacht (ein klassisches Kriterium des Antisemitismus, eine der 3D-Regeln ). 86 Jahre später werden auf europäischem Boden im Vorfeld des Fußballspiels Ajax Amsterdam vs. Maccabi Tel Aviv am 7. November wieder Jüd*innen gejagt. Über das “Nie wieder!” sind wir längst hinaus. Das Kalkül der Hamas ist voll aufgegangen. In Zeiten von Rosenkranz, Kickl, Meloni, Höcke, Orban und Trump heißt es um so mehr: seid wachsam und mischt euch ein. “Niemals vergessen!” Ruf ist nicht genug.
Frauen vor den Vorhang
Es gibt sie auch doch, die humorvollen Frauen! Was wir schon immer wussten, hat jetzt auch die Jury des “Österreichischen Kabarettpreises” erkannt. Dieser wird jährlich in sechs Kategorien (Hauptpreis, Programmpreis, Förderpreis, Fernsehpreis, Sonderpreis) verliehen und ist eine Auszeichnung von Kabarettisten und Satirikerinnen. Den Award gibt es seit 1999. Ratet mal, wie viele Frauen es unter den bisherigen 24 Hauptpreisträgerinnen gab? EINE. Andrea Händler im Jahr 2000. Umso erfreulicher sind die Gewinner*innen von 2024: Der Hauptpreis geht an Sonja Pikart, der Förderpreis an Christina Kiesler.
Klezmore Festival Vienna
Das Klezmore Festival Vienna findet heuer vom 9. – 17. November 2024 erstmals mit neuem Team und neuen Ansätzen in der Kuratierung an zwölf Wiener Spielstätten statt. Die 21. Festival Edition wird außerdem erstmals mit einem Jahresthema gestaltet: Vielerorts. Mit Isabel Frey und Esther Wratschko wurden zwei Expertinnen in jüdischer Musik und Klezmer für die Kuratierung gewonnen. Zum Programm
Die Witwe Clicquot
Die französische Provinz Champagne im frühen 19. Jahrhundert: Nach dem Tod ihres Mannes übernimmt Barbe-Nicole Clicquot Ponsardin (Haley Bennett) mit nur 27 Jahren die Leitung der familieneigenen Weinkellerei – ein gewagter Schritt zu einer Zeit, in der für Frauen kein Platz in der Geschäftswelt vorgesehen war. Mit Entschlossenheit und Leidenschaft manövriert die Witwe Clicquot das Unternehmen durch turbulente Zeiten, legt mit ihren Innovationen den Grundstein für die moderne Champagnerherstellung und avanciert mit dem exklusiven Schaumwein ihres Hauses zur “Grande Dame des Champagners”. Jetzt in den österreichischen Kinos
“Wir haben keine qualifizierte Frau gefunden”
150.000 Menschen hat vor fünf Jahren der erste Facebook-Post der neu gegründeten Expertinnen-Datenbank “Frauendomäne” erreicht. Die Gründerinnen Sophie Rendl und Hannah Zach haben damit voll ins Schwarze getroffen und den bequemen Ausreden von All-Male-Panels den Wind aus den Segeln genommen. Wir gratulieren dem großartigen Team der Frauendomäne zu fünf erfolgreichen Jahren, 1500 eingetragenen Expertinnen, zahlreichen Preisen und dem Sichtbarmachen von Frauenkompetenz!
Quelle: SPÖ-Frauen